| Autorenlesung 25.Oktober, 19.00 Uhr
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| Martin Schäuble
| Warum wird jemand Terrorist, gar Selbstmordattentäter? Um diese Frag zu beantworten, erforscht Martin Schäuble das Leben zweier junger Männer, die diesen Weg gegangen sind.
Der eine, Daniel, wächst als einer von zwei Söhnen in einer gut situierten deutschen Familie im Saarland auf. Der andere, Da’ed, stammt aus Nablus in den Palästinensergebieten und teilt sich ein Zimmer mit acht Geschwistern. Der eine geht aufs Gymnasium und begeistert sich für Hip-Hop. Der andere bricht früh die Schule ab, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. – Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und haben doch dasselbe Ziel: sie wollen kämpfen im Dschihad. Der eine wird gestoppt; er ist einer der „Sauerländerbomber“. Der andere tötet mehrere Menschen bei einem Selbstmordanschlag in Israel.
Fragt man, warum die beiden jungen Männer Gotteskrieger wurden, wird man eine für beide gültige Antwort nicht finden. Martin Schäuble versucht deshalb, den beiden so nahe wie möglich zu kommen: In parallel erzählten Biografien erforscht er ihr Leben, spricht dazu mit Eltern, Verwandten, Freunden, Lehrern und bringt Licht ins Dunkel von Motiven und Vorstellungen, die uns erschrecken – und die wir dennoch kennen müssen, wenn wir den islamistischen Terror verstehen wollen.
Der Autor Martin Schäuble, 1978 geboren, lebt in Berlin und hält sich regelmäßig in Nahen Osten auf. Er studierte Politikwissenschaft und wurde mit dem Katholischen Nachwuchs-Journalistenpreis ausgezeichnet. Bei Hanser erschien bereits seine hochgelobte Geschichte der Israelis und Palästinenser.
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