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Selbst- und Sozialkompetenz
ALF
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ALF – Was ist das eigentlich?
Viele werden vielleicht automatisch an einen liebenswerten, wenn auch manchmal anstrengenden Besucher aus dem All denken, wenn sie den Namen lesen. Damit liegen sie dann leider nicht ganz richtig – aber auch nicht so ganz falsch.
ALF ist die Abkürzung für Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten und bezeichnet ein erprobtes Programm zur Suchtprävention. Es basiert auf ein paar grundlegenden Überlegungen:
- Suchtprävention muss möglichst früh beginnen, wenn sie Erfolg haben soll.
- Reines Informieren über die Gefahren, die der Konsum von Alkohol,Zigaretten
oder anderen Substanzen mit sich bringt, hat eine sehr geringe Wirkung.
- Am besten gegen Suchtgefahren gewappnet sind Kinder und
Jugendliche,die über ein gesundes Selbstwertgefühl und über
möglichst viele Handlungsalternativen verfügen.
- Ganz überflüssig ist die Information über
verschiedene „Substanzen“ jedoch nicht.
Diese Überlegungen spiegeln sich im Konzept von ALF wieder.
Das Programm besteht aus 12 Unterrichtseinheiten (= Doppelstunden)
mit folgenden Themen:
- Einführung/Sich kennenlernen
- Sich wohl fühlen
- Informationen zum Rauchen
- Gruppendruck widerstehen
- Kommunikationsfertigkeiten und soziale Kontakte
- Gefühle ausdrücken
- Selbstsicherheit
- Informationen zu Alkohol
- Medien und Werbung widerstehen
- Entscheidungen treffen/Problemlösung
- Verbesserung des Selbstbildes
- Zusammenfassung/Freizeitgestaltung
Die Stunden werden von zwei Lehrkräften im Team gehalten. Die Beteiligung der Schüler
beruht auf absoluter Freiwilligkeit: Wer nichts sagen möchte, muss auch nichts
sagen. Jeder muss sich aber an die allgemeinen Spielregeln halten (den anderen ausreden
lassen, ihm zuhören, niemanden auslachen).
Seit September wird Alf nun in einer 5. Klasse des Michaeli-Gymnasiums von Herrn
Kern und Frau Elbl-Geretshuber ausprobiert. Zu dem Zeitpunkt, da dieser Artikel
geschrieben wird, stecken wir noch mittendrin in unserem ersten ALF-Versuch,
aber es lassen sich schon jetzt ein paar Dinge feststellen:
- Die Schüler und Schülerinnen einer Klasse, sowie die
Lehrkräfte und die Schüler/Schülerinnen lernen sich besser kennen.
- Sie entwickeln gegenseitigen Respekt.
- Sie erfahren manchmal ganz persönliche Dinge über
Mitschüler
und lernen, vertrauenswürdig und verantwortungsvoll damit
umzugehen.
- Sie grenzen niemanden vollständig aus.
Damit sind wir wieder bei Alf, dem Besucher aus dem All: Wie er bereitet
ALF allen, die daran beteiligt sind viel Freude, kann aber auch
anstrengend sein, wenn man etwa als Lehrer auf unerwartete Reaktionen
schnell und angemessen reagieren muss oder wenn man auf die Einhaltung
der gemeinsam aufgestellten Gesprächsregeln dringen muss, ohne
auf die alten Tricks aus der Mottenkiste der Disziplinierung zurückzugreifen.
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