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Schulleben (2019/2020)
Seminartag der Fachschaft Geschichte und Sozialkunde
TRENNST DU EIGENTLICH DEINEN DIGITALEN MÜLL?
Nicht?...
Wer tut es dann?...
Dieser Frage widmete sich der diesjährige Seminartag.
Die Dokumentation THE CLEANERS enthüllt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila, dem weltweit größten Outsourcing-Standort für Content Moderation. Dort löschen zehntausende Menschen in zehn Stunden Schichten im Auftrag der großen Silicon Valley-Konzerne belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Komplexe Entscheidungen über Zensur oder Sichtbarkeit von Inhalten werden so an die „Content Moderatoren“ outgesourct. Die Kriterien und Vorgaben, nach denen sie agieren, sind eines der am besten geschützten Geheimnisse des Silicon Valleys. Die Grausamkeit und die kontinuierliche Belastung dieser traumatisierenden Arbeit verändert die Wahrnehmung und Persönlichkeit der Content Moderatoren. Doch damit nicht genug. Ihnen ist es verboten, über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Parallel zu den Geschichten von fünf Content Moderatoren erzählt der Film von den globalen Auswirkungen der Onlinezensur und zeigt wie Fake News und Hass durch die Sozialen Netzwerke verbreitet und verstärkt werden. Die utopische Vision einer vernetzten globalen Internetgemeinde wird endgültig zum Alptraum, wenn hochrangige ehemalige Mitarbeiter der Sozialen Netzwerke Einblicke in die Funktionsweisen und Mechanismen der Plattformen geben. Durch gezielte Verstärkung und Vervielfältigung jeglicher Art von Emotionen, werden die Plattformen zu gefährlichen Brandbeschleunigern, die soziale, politische und gesellschaftliche Konflikte anheizen und die drohende Spaltung unserer Gesellschaft vorantreiben. (http://www.thecleaners-film.de/#synopsis zugegriffen am 7.2.2020)
Nach einer morgendlichen Kinovorstellung der Dokumentation, gestalteten die engagierten Schüler*Innen in ertrag- und erkenntnisreichen Workshops zu den verschiedenen Problemstellungen, die der Film THE CLEANERS aufwirft, einen Gallerywalk. Der Regisseur Hans Block, extra zu Besuch bei uns aus Berlin, war beeindruckt vom Engagement der Q11 und dem Interesse an der Thematik, was in der anschließenden angeregten Diskussionsrunde deutlich wurde.
Vielleicht fassen wir uns in Zukunft einmal mehr an die eigene Nase und überlegen, was wir wirklich in der Öffentlichkeit online teilen möchten oder was schlussendlich einfach in die Tonne gehört.
H.Robak für die Fachschaft G/Sk und den AK Demokratie
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