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Schulleben (2015/2016)
Lesung und Schreibwerkstatt des Chamisso-Preisträgers Akos Doma
Bereits zum 3. Mal kam heuer ein ehemaliger Träger des Adelbert-von-Chamisso-Preises an das Michaeli-Gymnasium. Mit diesem Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung herausragende auf Deutsch schreibende Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist.
Akos Doma wurde 1963 in Budapest geboren, wuchs in Ungarn, Italien und England auf und lernte erst Deutsch, als er mit 14 Jahren nach Deutschland kam. Nach dem Abitur studierte er Anglistik, Amerikanistik und Germanistik in München und Eichstätt.
Er las zunächst vor Schülern der 9. und 10. Klasse Auszüge aus seinem letzten Roman „Die allgemeine Tauglichkeit“. Darin wird die Wohn- und Lebens-Gemeinschaft vierer Außenseiter geschildert, die sich am Rande einer Kleinstadt und auch der Gesellschaft einigermaßen passabel eingerichtet haben. Sie verweigern sich den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erwartungen, bis eines Tages Albert auftaucht und sie zu „tauglichen“ Gliedern der Gesellschaft machen will.
Der Autor hatte die Episoden geschickt ausgewählt, die Spannung blieb erhalten, das überraschende Ende wurde nur angedeutet. In der anschließenden offenen und angeregten Fragerunde ging es vor allem um den Prozess des Schreibens und die Motivation dafür. Akos Doma erläuterte, dass ein Roman ein hohes Maß an Planung und Vorarbeit erfordert, aber auch Ausdauer und Willen zum Schreiben. Ihm gehe es darum, in seinen Romanen Stellung zu nehmen. Im Falle von „Die allgemeine Tauglichkeit“ wolle er zentrale Werte wie Würde, Freundschaft und die Frage nach der richtigen Lebensführung vor dem Hintergrund der pragmatisch-ökonomischen Zwänge und gesellschaftlichen Erwartungen ausloten.
An dem anschließenden Workshop nahmen 19 Schülerinnen und Schüler der 10. – 12. Klasse teil. Der Autor plauderte zunächst ein bisschen aus dem Nähkästchen des Literaturbetriebs zwischen Kunst und Kommerz und zeigte dies am Beispiel seines neuen Romans mit dem Arbeitstitel „Plattensee, einfach“, der im Herbst bei Rowohlt erscheinen wird. Dann jedoch ging es an die Schreibarbeit, an die der Autor die Schüler in offener und herzlicher Art und Weise heranführte: Beginnend mit kleinen, eng gefassten Wortspielereien, über einen Ausflug in die Welt der Metaphern, bis hin zu Kurzgeschichten zu gegensätzlich Themenstellungen (Verloren – Gefunden; Der Anfang – Das Ende) steigerten sich die Anforderungen. Die Schüler verfassten dabei in kurzer Zeit erfreulich vielfältige und gelungene Texte, die von den anderen Teilnehmer und Akos Doma kritisch reflektiert wurden. Am Ende dieser intensiven Schreibarbeit gab es dann verdienten Applaus für den Autor ... und die Teilnehmer.
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