Die Geschichte einer Trennung, einer Liebe und eines Flusspferds.
Arno Geiger erzählt von der Schwierigkeit des Erwachsenwerdens
Am 27. April diesen Jahres war es wieder soweit und das MGM lud zur Autorenlesung in seine umgebaute Turnhalle ein. Diesmal durften wir den österreichischen Autor Arno Geiger bei uns begrüßen, der aus seinem neusten Roman „Selbstporträt mit Flusspferd“ las und anschließend unter der gelungenen Moderation von Marcel Berger (Q11) Fragen beantwortete, d.h. seine Lebenserfahrung und sein Nachdenken mit dem zunehmend begeisterten Publikum teilte.
Einiges hatten wir - das P-Seminar „Autorenlesung“ - in die Vorbereitungen für diesen Tag investiert und unter anderem mit Plakaten im Truderinger Kulturzentrum, einigen ausgewählten Bibliotheken, Zeitungsartikeln, Elternbriefen und Präsentationen in den 10. und 11. Klassen unserer Schule, versucht, auf dieses Event aufmerksam zu machen. Umso mehr freuten wir uns, als wir letztendlich weit über 100 Eintrittskarten verkauften und somit also Viele für das Buch und den Autor hatten begeistern können.
Die 80-minütige Lesung gab einen Einblick in den Roman und in die Welt des Autors. Spannend dabei war es nicht nur, die Sichtweise über manche Inhalte des Buches aus seiner Perspektive zu erfahren, sondern auch ganz private Einblicke in sein Leben und Denken zu bekommen. Beispielweise erfuhren wir, dass Arno Geiger seine Bücher am liebsten in der Küche schreibt, da ihm die „Anti-Arbeitsatmosphäre“ dort gefällt. Verblüffend war es auch, als er uns erzählte, dass er einen Roman meist innerhalb von zwei bis drei Wochen schreiben würde. Dem ginge zwar ein langer Denkprozess hervor, aber das das Schreiben eines Buches innerhalb von so kurzer Zeit gelingen könnte, hätten wir P-Seminaristen nicht erwartet. Interessant war auch, als er aus seinem Buch in seiner ganz eigenen Art und Erzählweise einzelne Passagen vorlas und uns vom 21-jährigen Julian, der nach der Trennung von seiner Freundin Judith versucht, mit der Pflege eines Zwergflusspferdes den Schmerz der Trennung zu überwinden und seinen Platz in der Welt zu finden, erzählte.
„Wir lesen, um das Leben besser verstehen zu können.“ Dieses Zitat von Arno Geiger passt gut zum Inhalt dieses Buches, da man beim Lesen doch sehr zum Nachdenken angeregt wird, gerade, wenn man - wie wir Schüler - selbst noch nicht genau weiß, wo einen der Weg einmal hinführt. Vielleicht ist dem einen oder anderen an diesem Abend deutlich geworden, was an Wahrheit in diesem Satz steckt. Rückmeldungen in den nächsten Tagen zeigten, dass vielen Bücherfans einmal mehr klar geworden ist, welche Summe an Lebenserfahrung und Weisheit sich in einem einzigen Werk sammelt – vor allem, wenn es ein Roman von Arno Geiger ist.
Anschließend nutzte das Publikum noch die Gelegenheit, einem sehr entspannten und ehrlichen Autor ganz persönliche Fragen zu stellen und sich das Werk, das auch an unserem Büchertisch erhältlich war, signieren zu lassen. Entsprechend lang war nach der gelungenen Lesung natürlich die Schlange, wobei sich Herr Geiger individuell für jeden kurz Zeit nahm, um auch ein paar Worte mit jeder Person wechseln zu können.
„Eine gute Beziehung zu führen ist das Größte, was man im Leben erreichen kann“. Mit dieser unerwarteten Message verließ Arno Geiger uns dann letztendlich und wir bedanken uns bei ihm für den anregenden Abend. Zum Nachdenken gab es ja nun genug.
Übrigens: Den Deutschlehrern gefiel das Buch direkt so gut, dass sie es zur Lektüre der nächstjährigen Q12 machten, um die Inhalte des Buches mit der Hilfe von dazu passenden Arbeitsblättern, die unser P-Seminar „Autorenlesung“ erstellt, in den Kursen noch genauer besprechen zu können.
Mario Kuhnt, Q11
P-Seminar Autorenlesung 2015/17
Lesungsankündigung:
Deutscher Buchpreis, Abraham-Woursell-Award und Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung – das sind nur einige Preise, die der österreichische Autor Arno Geiger in den letzten Jahren erhalten hat.
Seine Werke spiegeln eine Eigenart, die man beim Lesen seiner Bücher schnell entdeckt - Geiger ist ein stiller Denker. Einer, der auch seinen Leser immer mit einem Satz zum Nachdenken weiterschickt. Das sieht man auch in seinem aktuellen Roman „Selbstporträt mit Flusspferd“, den er bei uns am 27. April um 19:00 Uhr vorstellen wird.
Es ist die Geschichte des 22-jährigen Julian, der mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens kämpft. Seine Freundin Judith hat sich von ihm getrennt und nun ist sein Leben ein reines Chaos. Welche Rolle hierbei ein Flusspferd spielen kann und warum genau dieses Buch einen beim Lesen so berührt, können Sie auf unserer Autorenlesung erfahren.
Wir laden Sie und euch recht herzlich dazu ein und freuen uns auf Ihr und euer zahlreiches Kommen!
Eintritt: 6 Euro
Weitere Informationen zu Arno Geiger finden Sie unter:
http://www.zeit.de/2015/06/arno-geiger-selbstportrait-mit-flusspferd
http://www.arno-geiger.de/
Sophia Rupp, Q11
P-Seminar „Organisation und Durchführung einer Autorenlesung“
<< zur Übersicht
|